Vehra

Henschleben wurde schon zu frühesten Zeiten in einem Atemzug mit dem Gut Vehra genannt – die Vehraer Gutsherren waren gleichzeitig auch die Herren des Ortes Henschleben.

Vehra wurde erstmals 1208 urkundlich erwähnt.

Der Name „Vehra“ (= Vere = althochdeutsch Farjo = Übersetzstelle/Fähre) geht zurück auf eine alte Fährverbindung an dieser Stelle über die Unstrut.

Jahrhunderte lang, war das Gebiet rund um Vehra und Henschleben von Hochwassern geprägt – bis zum Bau des Rückhaltebeckens Straußfurt in den 1950er Jahren.

Um 1634/24 wurde in Vehra in der Nähe des Guts eine Kirche erbaut. Diese wurde aber in den 1970er Jahren abgerissen, nachdem das Dach der Kirche einfiel. Die Innenausstattung der Kirche ging hierbei fast gänzlich „verloren“.

Heute erinnert an dieser Stelle nur noch ein Holzgerüst mit einer der beiden früheren Kirchglocken an die ehemalige Kirche.

Glocke der abgerissenen Kirche in Vehra (Foto: Wikswat, wikipedia.com)

Bis ins Jahr 1543 befanden sich Henschleben und Vehra in Besitz des Kloster Pforta: dann gelangte es im Zuge der Säkularisierung in landeherrschaftlichen Besitz des Kurfürsten August. Durch Verkauf oder Lehen hatten die beiden Orte im Laufe der Zeit immer wieder andere Herren, denen sie abgabepflichtig waren.

Henschleben und Vehra gehörten bis 1815 als Exklaven zum kursächsischen Amt Eckartsberga. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Landkreis Weißensee im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1944 gehörten.

Von 1950 bis 2019 bildeten Henschleben und Vehra eine Gemeinde (Gemeinde Henschleben mit Ortsteil Vehra).

(Quellen: Festschrift 1999 anlässlich der 888-Jahr-Feier in Henschleben; Wikipedia)

Alte Postkarte von Henschleben

Und heute?

Zum 31.12.2019 erfolgte die freiwillige Eingliederung zur Gemeinde Straußfurt. Seither sind Henschleben und Vehra Ortsteile von Straußfurt.

Letzter Ehrenamtlicher Bürgermeister von Henschleben war Frank Knaak, der seit der Eingemeindung mit Straußfurt Ortsteilbürgermeister beider Ortsteile ist.

Die Einwohnerzahl beider Orte zum 31.12.2018 betrug 333 Personen.

Die schöne Lage am Stausee macht die beiden Ortsteile attraktiv für Neubürger, Ausflugsgäste und Naturliebhaber.

Zum einen lockt der Stausee beim Vorbeifahren Interessierte, zum anderen ist er bekannt für seine Artenvielfalt. Hier treffen sich Radfahrer, Wanderer, Bootsfahrer, Angler, Ornithologen oder Naturfreunde.